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Fußball

Fußballbegeisterter Raffael Bono wird mit Landesauswahl Dritter bei Deutscher Meisterschaft

Die Landesauswahl Nordrhein-Westfalen für Menschen mit geistigem Handicap belegte bei der Deutschen Meisterschaft in Schleswig-Holstein den dritten Platz. Raffael Bono von den MSV Moers Caritas Kickers überzeugte dabei als Abräumer vor der Abwehr.
Raffael Bono, von seinen Trainern bei den Caritas Kickers in Anlehnung an den Portugiesischen Weltklassekicker Christiano Ronaldo liebevoll "BR7" genannt, hat aufregende Wochen hinter sich. Am ersten Spieltag der höchsten Spielklasse des Behinderten- und Rehabilitationssportverbands Nordrhein-Westfalen stürmten die Caritas Kickers als Aufsteiger sensationell an die Tabellenspitze der Regio 1 im Ruhrgebiet. Dabei wirbelte Bono die gegnerischen Abwehrreihen gehörig durcheinander und spielte so manchem Gegenspieler Knoten in die Beine. Bono, Spielmacher und Taktgeber im Mittelfeld der Moerser, leitete Angriffe ein, setzte seine Mitspieler in Szene und wurde sogar selbst Torgefährlich. Am Ende des Tages standen 4 Tore für ihn zu Buche. Trainer und Gegenspieler zeigten sich mächtig beeindruckt von seiner Leistung.
Die blieb natürlich auch Landesauswahltrainer Ulrich Ollesch nicht verborgen. Dieser nominierte ihn nach 2015 zum zweiten Mal in Folge für die Landesauswahl NRW. Es folgte ein einwöchiges Trainingslager in der Sportschule Wedau. Dort standen jeden Tag zwei Trainingseinheiten auf dem Plan. Zusätzlich gab es noch Taktikbesprechungen und Videoanalysen. Für "BR7" kein Problem. "Raffael ist ein Fußballverrückter. Er liebt den Fußball und würde sich am liebsten den ganzen Tag damit beschäftigen. Er will einfach nur spielen. Gebt ihm einen Ball und er ist glücklich", verraten seine Trainer und Mitspieler von den Caritas Kickers.
Nach einer Woche in der Duisburger Sportschule ging es dann endlich nach Schleswig-Holstein. Die Vorrunde gewann die Landesauswahl NRW mit drei Siegen gegen die Teams aus dem Saarland (8:0), den vom ehemaligen Frankfurter Bundesligatrainer Dragoslav Stepanovic trainierten und hoch gehandelten Hessen (5:1) und Sachsen-Anhalt (2:1) souverän. Wie schon in den Jahren zuvor schien wieder alles für den deutschen Rekordmeister zu laufen. Immer mittendrin: Raffael Bono, der vom Auswahltrainer in der Schaltzentrale als Umschaltspieler und Abräumer vor der Abwehr aufgeboten wurde. Doch trotz der guten Auftritte in der Vorrunde war dann im Halbfinale überraschend Endstation für den Topfavorit aus NRW. Gegen die Gastgeber und späteren Turniersiegers Schleswig-Holstein musste sich die BRSNW-Auswahl trotz deutlichem Chancenplus mit 0:1 geschlagen geben. Im Spiel um Platz 3 lief es dann aber wieder deutlich besser für die Mannschaft von Landestrainer Uli Ollesch. Gegen das Team aus Bayern gewann man klar mit 4:0 und sicherte sich so wenigstens noch die Bronzemedaille. Raffael Bono war trotzdem zufrieden "Klar wären wir gerne wieder deutscher Meister geworden, aber auch der dritte Platz ist ein toller Erfolg. Persönlich freue ich mich sowieso am meisten darüber, dass der Trainer mir das Vertrauen geschenkt hat und ich dieses Jahr in jedem Spiel dabei sein durfte. Außerdem sind unsere Spiele per Live-Stream im Internet übertragen worden. So konnten mich meine Freunde und Mannschaftskollegen spielen sehen. Das ist doch der Hammer."
Wer jetzt gedacht hatte, Raffael Bono würde sich nach seiner Rückkehr auf seinen Lorbeeren ausruhen, der sah sich getäuscht. Wie Fußballbegeistert Bono wirklich ist, bewies er direkt nach seiner Rückkehr. Von seinen Mitspieler erfuhr er, dass das Trainerteam am nächsten Tag am sogenannten "Tag der Talente", einer Fußballfortbildung des BRSNW teilnehmen würde. Also rief er seine Trainer an und überredete sie ihn auch noch mitzunehmen. Und so stand er am nächsten Tag natürlich wieder auf dem Platz. Ganz nach dem Motto von Ernst Happel: "Ein Tag ohne Fußball ist ein verlorener Tag." Seine Trainer bei den MSV Moers Caritas Kickers und auch Landesauswahltrainer Ulrich Ollesch haben es sicher gerne gesehen.

Text & Bilder:
Michael Lehmkuhl

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