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Fußball

Zuerst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu!

Siegesserie der Caritas Kickers reißt in Köln

Die englischen Wochen mit vier Turnieren in 11 Tagen haben für die MSV Moers Caritas Kickers mit einer Niederlage begonnen. Beim "Bundeswettbewerb der Werkstätten" in Köln endete die Siegesserie nach zuletzt drei Turniererfolgen abrupt und unsanft.
Gleich im ersten Spiel des Tages gab es eine äußerst unglückliche und wegweisende Niederlage gegen Gastgeber "Alexianer Werkstätten". Das entscheidende 0:1 fiel in der letzten Minute durch einen Konter, gerade als die Caritas Kickers am Drücker waren. Zuvor war das Spiel mit Chancen auf beiden Seiten sehr ausgeglichen gewesen.
Aber noch war alles drin und direkt im nächsten Spiel siegte unser Team gegen "Lebenshilfe Bergland" mir 2:1. Dieser Sieg hätte nach dem Chancenverhältnis viel höher ausfallen müssen. Schnell führte man durch Tore von Kevin Sommer und Salah Affani 2:0, brachte den Ball aber trotz großer Überlegenheit nicht mehr im Tor unter.
Das dritte Spiel im Wettbewerb hatte klare Vorzeichen: es mußte gewonnen werden. Jede Begegnung der ausstehenden drei Matches war nun ein Endspiel, durch eigene Kraft war noch alles möglich.
Entsprechend drehte unsere Moerser Mannschaft gegen die "Werthmann Werkstätten" auf: Chancen im Minutentakt für uns, Spiel auf ein Tor. Die Werthmänner kamen nicht aus der eigenen Hälfte raus. Nur einmal gelang es ihnen mit einem Konter – und plötzlich stand es unfassbar 0:1. Fußball verrückt! Man muß es den Caritas Kickers hoch anrechnen, dass sie die Köpfe nicht hängen ließen und weiter auf Sieg spielten. Aber nichts ging mehr. Werthmann verteidigte mit Mann und Maus und ging als glücklicher Sieger vom Platz.
Diese Niederlage tat richtig weh und war schwer zu verdauen. Man konnte förmlich spüren, wie uns das Pech an den Schuhen klebte.
Eine bittere Fußballweisheit paßte am besten zu unserer Befindlichkeit :
"Zuerst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu."

Es folgte das vorletzte Spiel gegen die "Düsseldorfer Werkstätten".
Im Grunde bedeutungslos für beide Teams. Doch eine alte sportliche Rivalität verbindet uns. In der Ligarunde des Behinderten Sportvereins NRW (BSNW) schnappten wir 2010 den Düsseldorfer am letzten Spieltag die Bezirksmeisterschaft Ruhrgebiet vor der Nase weg. Diese revanchierten sich in den Folgejahren mit zwei NRW-Landesmeisterschaften und verwiesen uns auf die Plätze.
Nichtsdestotrotz begegnen sich Spieler und Trainer mit Respekt und in Freundschaft. Doch auf dem Spielfeld wurde um jeden Meter gekämpft.
Ein Spiel auf Augenhöhe – es wurde durch eine strittige Situation am Moerser Strafraum zu unseren Ungunsten entschieden: Torwart Tim Kuta und Kapitän Dennis Wiedemann bekamen im Kampf mit zwei Düsseldorfer Angreifern den Ball nicht weg, es wurde gestochert und Wiedemann plötzlich zu Boden gedrückt. Der Pfiff blieb aus und ein Düsseldorfer nutzte die Verwirrung und schob den Ball fast schon schuldbewußt langsam ins Tor.
Wiedemanns Reinigungsgeste an der Stirn deutete der Referee irrtümlich als Scheibenwischer und drohte einen Platzverweis an. Vorsorglich nahmen die Trainer Holger Klust und Dirk Ströter den Kapitän vom Feld.
Endstand 0:1.
Wieder verloren.

Die Köpfe hingen tief. Und nun ging es im letzten Spiel des Turniers gegen die ungeschlagenen "Bonner Werkstätten". Um ein Debakel zu vermeiden, spielten wir mit einer verstärkten Abwehr und rührten Beton an. Und siehe da: diesmal fuhren wir den Konter über Raffael Bono, der schön, doch an diesem Tage leider viel zu selten, den Ball auf Sebastian Stolz paßte - und es stand 1:0 für uns gegen den großen Favoriten!
Doch das war der Wechruf für die Bonner. Spielerisch überlegen gingen sie trotzdem unfair vor. Besonders ihr Spielführer fiel immer wieder in Zweikämpfen mit einem Geschrei zu Boden, dass man um dessen Leben fürchtete oder Schlimmeres erwartete. Beim dritten Schauspiel war das nur noch lächerlich. Leider griff der Schiedsrichter hier wieder nicht ein. Und leider ließ sich Dennis Wiedemann von der gesamten unfairen Art provozieren: er holte den Gegner wild von den Beinen und wurde zu Recht vom Platz gestellt.
Wir verloren in Unterzahl 1:2.

So verloren wir also vier Spiele denkbar knapp und unter denkbar unglücklichen Umständen. Am Ende stand Platz fünf von sechs zu Buche.
In Köln waren wir zwar (bis auf den Langzeitverletzten Martin Steinmann: Bänderriss) in Bestbesetzung, aber nicht in bester Form. Die jüngste Siegesserie schienen manch einen zu Kopf gestiegen zu sein.
Doch wir lernen aus unseren Niederlagen und arbeiten an den Fehlern aus Köln.
Gibt es eine bessere Vorbereitung für die nahende BSNW-Saison ab dem 25.05.? Hier haben sich die MSV Moers Caritas Kickers viel vorgenommen.
Vorher geht es noch zum Special Olympics Turnier nach Münster und zum Pfingstturnier nach Rheinkamp zu unseren Freunden von der Lebenshilfe.

Und 2014 werden wir in Köln mehr Glück im Gepäck haben.

Text und Foto: Dirk Ströter

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